

Im Jahr 2024 verzeichnete die deutsche Wirtschaft gemäß den Berechnungen des Statistischen Bundesamtes einen Rückgang des preisbereinigten Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr und entwickelte sich damit zum zweiten Mal in Folge rückläufig. Damit liegt Deutschland auch unter dem innerhalb der EU erwirtschafteten BIP, das ein geringfügiges Wachstum von 1,0 Prozent aufweist. Zu den Ursachen für die schwache wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland zählen unter anderem eine stagnierende Industrieproduktion, rückläufige Exporte in wichtigen Absatzmärkten sowie eine schwache Binnennachfrage. Die Energiepreise sind im Berichtsjahr gesunken, erreichen allerdings nicht das Preisniveau vor dem russischen Überfall auf die Ukraine. Generell schwächen die unsicheren wirtschaftlichen Aussichten, bedingt durch Krieg, zu erwartende handelspolitische Entscheidungen der neuen Trump-Administration, ausstehende wirtschaftspolitische Entscheidungen der Bundesregierung und gestiegene Zinsen die Investitionsbereitschaft sowohl von Unternehmen als auch von privaten Haushalten. Die Transportbranche spiegelt die beschriebene negative wirtschaftliche Entwicklung mit rückläufigen Beförderungsmengen wider.
Belastet wurde der Schienengüterverkehr und insbesondere der Kombinierte Verkehr, der mit seinen langlaufenden Transportangeboten für Sattelauflieger, Wechselbrücken und Container im direkten Wettbewerb zum Straßengüterfernverkehr steht, durch diverse Faktoren. Neben den nach wie vor hohen Energiepreisen, die an die Kunden weitergegeben werden müssen, hat die Bundesregierung im Januar 2024, für alle Marktteilnehmer unerwartet, eine unterjährige Reduzierung der Trassenpreisförderung TraföG für den Güterverkehr angekündigt. Diese Fördermaßnahme soll dazu dienen, die Kostenbelastung der Schiene im Vergleich zum Verkehrsträger Straße zu reduzieren und war in der ursprünglich genannten Höhe im Transportpreis 2024 berücksichtigt. Ein weiterer Faktor, der den Transport auf der Schiene verteuert, sind die Baumaßnahmen zur Instandhaltung und Modernisierung des Schienennetzes, die auch im Berichtsjahr unvermindert fortgeführt wurden. Die durch Streckensperrungen oder -unterbrechungen verursachten Verzögerungen und Umleitungen und der daraus resultierende höhere Ressourceneinsatz führen zum einen zu Mehrkosten und beeinträchtigen zum anderen in hohem Maße die Leistungsqualität der Züge. Der Straßengüterfernverkehr hingegen profitierte von unterjährig sinkenden Dieselpreisen und von freien Lkw-Kapazitäten infolge der gesunkenen Transportnachfrage.